Leslie Connor: Die ganze Wahrheit

Hanser 2021, 978-3-446-26802-9, 16,00€, ab 10 Jahren

Mason Buttle hat es nicht gerade leicht im Leben. Er kann kaum lesen und schreiben, ist übergewichtig und leidet an verstärkter Schweißproduktion. Da liegt es auf der Hand, dass er in der Schule gehänselt wird. Vor allem zwei Mitschüler machen ihm das Leben schwer. Doch Mason lässt sich nicht so leicht unterkriegen. Er ist eine von Grund auf ehrliche Haut, außerordentlich liebenswürdig und hilfsbereit. Selbst denen, die es nicht gut mit ihm meinen, begegnet er ohne Vorbehalte. Ein bisschen erinnert der Protagonist Mason vielleicht an den jungen Forrest Gump.

Zum Glück gibt es Menschen, wie die Sozialarbeiterin Miss Blinny und Calvin, Masons besten Freund, die ihm bedingungslos zur Seite stehen. Miss Blinny haben wir Leser es ein Stück weit zu verdanken, dass Mason uns seine Geschichte überhaupt erzählt. Eine Geschichte, die nicht frei ist von Traumata und Verlust, die aber nichtsdestotrotz Mut macht und mit Vorurteilen aufräumt.

Leslie Connor verleiht Mason eine starke Erzählerstimme, die man nicht mehr so schnell vergisst.  Seine Geschichte rührt zu Tränen, ohne dabei pathetisch zu sein. Ja, sie bringt den gesamten Gefühlshaushalt des Lesers zeitweilen gehörig in Wallung. Nachdem man die letzte Seite gelesen und das Buch zugeklappt hat, wünscht man sich einen warmen duftenden Apfelcrumble, so wie nur Masons Oma ihn zaubern kann. Und dann möchte man das Buch am liebsten gleich noch mal von vorne beginnen.

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